Industriealisierung
Holzeinschlag, Trift und Köhlerei
Eisen
Marmor
Kalk, Zement und Wachtlbahn
Sensen-Schmiede
Innschifffahrt
Eisenbahn
Wasserkraft
  ___Sonder-Ausstellungen
Was vorher geschah
1404 Verleihung des Schürfrechtes auf Eisen in der Alpe Lamark im Zillertal.
1551 Johann Karl Graf Fieger betrieb 4 Plähöfen in Kleinboden bei Fügen.
  Johann Karl Graf Fieger
  Johann Karl Graf Fieger
 
Holzeinschlag, Trift und Köhlerei
1610 Beginn der Industrialisierung mit der Ratifizierung des Vertrags über die Kohlstatt zur Versorgung des Eisenwerks (im Zillertal) mit Holzkohle. In der Blütezeit der Kohlstatt wurden 45 Mitarbeiter beschäftigt. Für eine Tonne Roheisen benötigte der Hochofen ca. 8 Tonnen Holzkohle. 1Ster Buchenholz ergab ca. 250 kg Holzkohle.
1611 Zweihundert Mann wurden zum Holzeinschlag und Triftanlagenbau ins Thierseer Tal geschickt.
  Holzriese
  Holzriese
Eisen
1695 Aufbaubeginn des Hochofens auf der Kiefer (Kiefersfelden).
1696 Bau des Arbeiterwohnhauses "Blaahaus" für die Arbeiter am Hochofen.
1703 wurde im Zuge des Erbfolgekrieges der Schmelzofen und Kohlparm (Vorratshaus für Holzkohle) von österreichisch-kaiserlichen Panduren (Söldnern) niedergebrannt.
1775 Aus wirtschaftlichen Gründen Veräußerung von zwei Dritteln des Eisenwerks an den K.u.K. Aerar. Die gesamte Anlage hatte einen Schätzwert von 53000 fl (Gulden). (Kopie des Inventars im Blaahaus).
1836 Wieder-Inbetriebnahme nach Umbau. Hochofen mit Gasentnahme für Wärmetauscher, zur Lufterhitzung und Heizung des Puddel-Ofens. Es wurden durchschnittlich 4 Tonnen Roheisen pro Tag erzeugt.
1868 letzte Ofenreise (Eisenschmelzperiode), danach nur noch Vergütung von Roheisen zu Stahl und langsames Ende.
  Eisenwerk auf der Kiefer
  Eisenwerk auf der Kiefer
Marmor
1883 Gründung der Marmor Industrie Kiefer AG, im Zuge dessen, Übernahme von Grundbesitz, Wasserrechten und Gebäuden des Eisenwerks.
1887 Kauf des Marmorwerks Oberalm bei Hallein mit Brüchen am Untersberg und Adnet, sowie Mareit bei Sterzing. Im gleichen Jahr Inbetriebnahme maschineller Sägen, Hobel und Schleifbänke und desweiteren eines Gleisanschlusses mit Drehscheibe. Die Wilhelminische Zeit brachte große Aufträge.
1907 waren 650 Arbeiter und 60 Beamte beschäftigt. Direktor der Gesellschaft war Kommerzienrat Wilhelm Kröner. Nach dem zweiten Weltkrieg kam noch einmal eine Blütezeit durch Großaufträge für Banken und Versicherungen. Danach allmählicher Rückgang der Aufträge bis zur Übernahme des Werks durch "Heidelberg Cement".
2000 Am 31.12 Einstellung des Betriebs, wegen Absatzrückgang.
  Marmorwerker
  Die Steinmetze in der Steinmetzhalle.
Kalk, Zement und Wachtlbahn
1853 Betrieb eines Brennofens und einer Mühle zur Erzeugung von Roman-Zement durch Andreas Bleier. Die Herstellung erfolgte aus Kalk-Mergel, vom Wachtl (Tal der Thierseer Ache). Die gute Qualität seines Zements wurde ihm, durch eine Urkunde beim Eisenbahn Bau in Rosenheim bescheinigt.
1869 Brennöfen und Mühle, beim Wachtl. Das Wachtl befindet sich an der Thierseer Ache, die ab der Giessenbachmündung Kieferbach heißt. Betrieb durch den Kufsteiner Gwercherbräu Egger.
1873 Betrieb von Öfen und Mühle am Kieferbach, sowie der Bau einer Pferde-Roll-Bahn durch den Ortner Bauern Virgil Funk. Diese Bahn war der Ursprung der Wachtlbahn mit einer Spurbreite von 750 mm.
1922 Bau eines Zement Werkes am Neugrund, durch ein Konsortium um Direktor Lude.
1958 Austausch der vier Schacht Öfen mit 500 Tonnen Tagesgesamt-Leistung, durch einen Drehofen mit 700 Tonnen Tagesleistung. Bau des 90 Meter hohen Kamins mit Elektrofiltern. Wenig später kam ein zweiter Drehofen dazu. Einrichtung des Wachtl Steinbruchs.
2003 Einstellung des Werks wegen Absatzschwierigkeiten.
2008 Teilweise Übernahme des Zementwerks durch die Spedition Dettendorfer mit Rückbau von Gebäudeteilen und Sprengung des Kamins. Die Firma Wiesböck betreibt heute noch den Steinbruch, die Wachtlbahn und den Umladebahnhof.
  Zement in Säcken aufstapeln
  Das weisse Gold von Kiefersfelden kommt aus der Verpackungsanlage.
Sensen-Schmiede
Sensen Fabrikation in Mühlbach, Sensenschmiede seit etwa 400 Jahren.
1580 Erste urkundliche Erwähnung :"Claus Langemann betreibt Sensenschmiede in Mühlbach",weiter heisst es: "und seine Gewerbe-Gerechtsame blieb auch unter seinen Nachfahren auf dem Gut. (Gerechtsame, Gerechtsamkeit, Gerechtigkeit, Verfassung).
1880 Fabrikmässige Herstellung von Sensen durch Wilhelm Mayer aus Freiburg im Breisgau. Im gleichen Jahr erfolgte die Vereinigung der Mühlbacher und der Jenbacher Sensen-Industrie, es entstand die "Bayrische und Tiroler Sensenunion Mühlbach AG". In den besten Zeiten wurden dort jährlich von 120 Mitarbeitern 350.000 Sensen produziert. Der Export erfolgte in alle europäischen Länder, bis nach Spanien und sogar in den Ural (Russland).
1991 In diesem Jahr wurde der Betrieb eingestellt.
 
  Bei uns im Blaahaus können Sie die unterschiedlichsten Sensen entdecken. Es gab ca. 95 verschiedene Modelle.
Innschifffahrt
Naufahrt = Talfahrt, Fahrt mit einzelnen Plätten. Für die Naufahrt wurden leicht gebaute Plätten verwendet mit ca. 400 bis 600 Zentnern Tragkraft, zum Transport von Eisen, Kupfer, Steinen und Holz , sowie in späteren Zeiten auch Kalk und Zement. Am Zielort wurden die Plätten zerschlagen und als Brennholz verkauft.
Hohenau = Bergfahrt, Schiffszug aus 4 Schiffen. Für die Hohenau wurden solide Plätten gebaut mit 700 bis 800 Zentnern Tragkraft für Transport von Wein und Lebensmitteln. Die Bergfahrt von Wien nach Wasserburg dauerte 6 Wochen, die Talfahrt von Wasserburg nach Wien 3 Tage.
1858 Mit Eröffnung der Eisenbahn wurde die Innschifffahrt schlagartig eingestellt und damit schlossen alle mit der Schifffahrt zusammenhängenden Gewerke.
1914 Blütezeit der Flösserei auf dem Inn. 350 Flösse mit 8.000 Festmeter Stammholz.
 
  Auch heute gibt es wieder eine Fußgängerfähre, sie verbindet Bayern mit Tirol.
 
Post und Eisenbahn
1851 Am 21.06. Staatsvertrag zum Bau der Strecken München - Rosenheim, Rosenheim - Salzburg, Rosenheim - Kufstein - Innsbruck. Die Strecken sollten am ersten März 1856 den Betrieb aufnehmen. Die Strecke Rosenheim - Kufstein wurde zunächst nur eingleisig ausgeführt. Das zweite Gleis kam 1891.
1858 Am 02.08 erreichte um 11:45 Uhr die erste Lokomotive Kufstein. Durch diese Neuerung verkürzte sich die Fahrzeit auf der Strecke München - Kiefersfelden, von 2 Tagen - mit Pferd und Wagen, auf nur noch 4 Stunden mit der neuen Eisenbahn.
1907 Eigenes Postamt in Kiefersfelden.
 
  Auf der Omnibus-Linie Rosenheim Kufstein, waren auch Postbusse unterwegs.
   
   
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